Skizzenbücher in der Staatlichen Graphischen Sammlung München

Das Schreiben und Zeichnen in Skizzenbüchern ist seit mehr als fünf Jahrhunderten bis hinein in die Gegenwart wesentlicher Bestandteil künstlerischer Praxis. Dabei sind die graphischen Spuren in den Büchern durch große Unmittelbarkeit und formale wie inhaltliche Heterogenität geprägt. Skizzenbücher können als eine Art Speichermedium genutzt werden, um Wahrnehmungen, Gedanken und Erinnerung zu bewahren, zu strukturieren und zu reflektieren. Gleichzeitig bieten sie einen geschützten Raum, um jenseits aller ästhetischen Erwartungen und Konventionen Neues explorativ zu entwickeln.

 

Die Staatliche Graphische Sammlung München bewahrt einen Bestand von mehr als 200 Skizzenbüchern vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart und damit ein reiches Spektrum an Dokumenten unterschiedlichster ästhetischer und epistemischer Prozesse künstlerischen Arbeitens in einem, von der kunsthistorischen Forschung bislang viel zu wenig beachteten Medium. Die von der Gerda Henkel Stiftung unterstützte wissenschaftliche Untersuchung der Skizzenbücher intendierte eine detaillierte Erschließung und Auswertung dieser aus konservatorischen Gründen wie auch in formaler und inhaltlicher Hinsicht teils schwer zugänglichen Objekte.

Auf der Basis materieller, formaler und inhaltlicher Analysen der Objekte im eigenen Bestand, im Vergleich mit Skizzenbüchern anderer Sammlungen sowie mit zeitgenössischen Künstler-Skizzenbüchern wurden in Zusammenarbeit mit der Restaurierungsabteilung der Sammlung die Entwicklungsgeschichte des Mediums nachgezeichnet und eine Typologie entworfen.

Beteiligte Institutionen