Gedenken an Nero in Stücken

Die Große Mainzer Jupitersäule ist eine Weihung der Bewohner der zum Mainzer Legionslager gehörenden Zivilsiedlung an Iupiter für das Wohl Kaiser Neros. Eine Inschrift nennt die Stifter, die Geldgeber und den Anlass der Weihung. Der Name des Kaisers wurde nach dessen Tod im Zuge der vom Senat 68 n. Chr. verhängten damnatio memoriae aus der Inschrift getilgt. Auf dem oberen Zwischensockel werden – einzigartig für Mainz und auch sonst bei römerzeitlichen Kunstwerken selten – die Namen der Künstler genannt, die auf eine keltische Herkunft hindeuten. Die ursprünglich über 9 m hohe Kalksteinsäule, bestehend aus zwei Sockeln, zwei Gesimsplatten, fünf Säulentrommeln, einem Kapitell und einer würfelförmigen Basis mit reichem Figurenschmuck wurde 1905 in ca. 2000, meist kleinteilige, Stücke zerschlagen in der Mainzer Neustadt gefunden.

 

Diese Fragmente wurden 1905/06 in mühevoller Kleinarbeit unter Verwendung von Gips, Leim, Backsteinen und Metallhalterungen wieder zu einer Säule zusammengesetzt. Die während des Zweiten Weltkriegs beschädigte Säule wurde in der Nachkriegszeit mehrfach in Ansätzen restauriert und ergänzt.

Eine umfassende Restaurierung und eine Untersuchung des Innenaufbaus der Säule waren bisher jedoch nicht möglich. Bei einer ersten Bestandsaufnahme und Schadenskartierung wurden unter anderem Risse und Ausbrüche in den Originalsteinen, ungeklärte Hohlstellen im Bereich der Originalsubstanz und der Ergänzungen, freiliegende Armierungen und Flankenabrisse festgestellt.

 

Bei der CT-Untersuchung der Säule kam auch ein Linearbeschleuniger der Firma Siemens zum Einsatz. Nach der nun gestarteten, aufwendigen Restaurierung ist die Säule wieder für das Publikum zugänglich.

Beteiligte Institutionen