Gold und Silber in neuem Glanz

Im Frühjahr 2020 findet die Wiedereröffnung des zurzeit wegen Sanierung geschlossenen Diözesanmuseums Freising statt. Zu diesem Anlass wird eines der herausragenden Exponate der Sammlung erstmals umfassend gereinigt und restauriert. Nach der Reinigung soll das ehemals kostbare Erscheinungsbild der mittelalterlichen Rosenkranztafel, bei der in ungewöhnlich großer Menge Blattgold, Zwischgold und Blattsilber verwendet wurden, wieder erlebbar sein. Die großformatige Rosenkranztafel, gemalt von Hans II. Ostendorfer, stammt aus dem Jahr 1536, wurde von Herzog Wilhelm IV. (1493-1550) in Auftrag gegeben und vermutlich der Münchner Frauenkirche als Epitaph gestiftet.

 

Sie ist ein Beleg seiner katholischen Kirchenpolitik, ein wichtiges Zeugnis der Epoche der Konfessionalisierung und dadurch kunsthistorisch wie auch kultur- und frömmigkeitsgeschichtlich von besonderer Bedeutung.

Der Maler Hans Ostendorfer hat den Stifter und seine Familie, in fürbittender Haltung auf das Vesperbild ausgerichtet, an den unteren Rand gemalt. In den oberen Ecken finden sich die Wappen von Bayern und Baden und die Jahreszahl „1536“. Das Rosenkranzbild selbst zeigt in einem Kranz aus Rosen und Perlen die zehn Gebote in szenischer Abfolge sowie die Gemeinschaft der Heiligen um die Göttliche Dreifaltigkeit, die Gottesmutter Maria und Engel versammelt.

 

Die Ernst von Siemens Kunststiftung verhalf bereits zum Erwerb dieses bedeutenden Objektes im Jahr 2005. Nun unterstützt die Kunststiftung auch die umfangreichen Konservierungs-maßnahmen, die zum Erhalt und zur Neupräsentation des Objektes nötig sind.

Beteiligte Institutionen