Katastrophenbilder von Ferdinand Kobell

Am 8. Juni 1783 brach auf Island der Laki-Krater aus und legte eine Gas- und Aschewolke über ganz Europa und weite Teile Asiens. Der darauffolgende Winter war infolgedessen ungewöhnlich hart, schneereich und lang. Als Anfang 1784 ein plötzlicher Warmlufteinbruch mit heftigen Regenfällen den Schnee und das Eis auf den Flüssen schmelzen ließ, kam es zu einer der größten Hochwasserkatastrophen der frühen Neuzeit in Mitteleuropa.

Das Kurpfälzische Museum Heidelberg besitzt aus dieser Zeit einen bedeutenden Gemälde- Zyklus: Ferdinand Kobells bekannte Folge der „Eisgang-Bilder“, auf denen die Zerstörung in Heidelberg und Neckarhausen durch den Eisgang und die Neckarüberschwemmung im Winter 1783/84 dargestellt sind.

Die Gemälde sind nicht nur kunsthistorisch wertvoll, sondern dokumentieren auch das katastrophalste Hochwasserereignis in der Geschichte Heidelbergs. Trotz ihrer Bedeutung konnten bisher nur zwei Werke gezeigt werden, während die übrigen restaurierungsbedürftigen Gemälde deponiert waren. Künftig sollen alle Heidelberg-Ansichten der Serie restauriert und ausgestellt werden, um die weitreichenden Folgen der Naturkatastrophe des Jahres 1784 anschaulich zu machen.

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