Fördern

Die zwölf Partner des Bündnisses KUNST AUF LAGER fördern im Rahmen ihrer individuellen Schwerpunkte auch die Arbeit mit Museumssammlungen. Die Initiative möchte die verantwortlichen Mitarbeiter der Museen ermutigen, notwendige Fördervorhaben zu formulieren und sie mit der passenden Stiftung in Kontakt bringen. Projektvorschläge können folgende Bereiche betreffen:

 

Erfassung, Erschließung, Erforschung
Einzelne Stiftungen des Bündnisses unterstützen Museen bei der Inventarisierung, wissenschaftlichen Bearbeitung und Dokumentation ihrer Sammlungen. Dazu zählen auch die Digitalisierung und Online-Präsentation von Beständen und die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen.

 

Konservierung, Restaurierung
Ebenso fördern Bündnispartner raumklimatische Analysen in Depots, präventive Konservierungsmaßnahmen und Restaurierungen. Ausgewählte Werke aus den Magazinen sollen restauratorisch gesichert werden, um sie in die Schausammlungen zu (re)integrieren.

 

Hintergrund

 

Große und kleine natur- und menschengemachte Katastrophen gefährden immer wieder die Bestände in den Museumsdepots, wie in den letzten Jahren der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln, der Brand in der Anna-Amalia Bibliothek in Weimar oder die regelmäßigen Hochwasser von Elbe und Oder zeigten. Und nicht zu vergessen: der Faktor Zeit, der an den unterschiedlichsten Materialien nagt und die Experten vor neue Herausforderungen stellt. Dabei geht es auch um Exponate der jüngsten Vergangenheit, denn gerade die neuen Medien Film und Fotografie oder Kunststoffe sind nicht selten eher vom Verfall bedroht als jahrhundertealte Skulpturen.

Ein Depot muss Vieles leisten. Optimale Lagerbedingungen für heterogene Sammlungsbestände, klimatische Standards bezüglich Temperatur und Luftfeuchtigkeit, Schutz vor Licht und Erschütterung, Dekontamination oder auch die Sicherheit der Gebäude sind alltägliche, aber selten in der Öffentlichkeit bedachte Aspekte des Kulturgüterschutzes.

Ist die Bewahrung gewährleistet, kann das Erschließen und Erforschen beginnen. Viele Museen können nicht allen Schätzen, die sie beherbergen, gerecht werden. Den kontinuierlich – auch durch Stiftungen und Nachlässe – gewachsenen Sammlungen stehen zu wenig Personal und finanzielle Mittel, mangelnde Räumlichkeiten sowie der Alltag mit Sonderausstellungen und zu restaurierende Leihgaben gegenüber. Aber erst die wissenschaftliche Erschließung definiert die Sammlung auch qualitativ und ermöglicht eine thematische Einarbeitung in Ausstellungen bzw. die Bereitstellung von Beständen zur weiteren Erforschung.

Das Bündnis KUNST AUF LAGER setzt hier kurz- und langfristig an. So kann durch Fördermaßnahmen der Partner Nothilfe geleistet werden, z. B. für akute, durch das Hochwasser von 2013 geschädigte Kulturgüter. Aber auch die nachhaltige Förderung der Rahmenbedingungen eines Depots und die wissenschaftliche Aufbereitung von Beständen stehen im Fokus der Förderangebote.