Im Rahmen von KUNST AUF LAGER konnte die Restaurierung der ehemals am Nordportal des Eichstätter Domes aufgestellten Terrakottafiguren der Anbetung der Könige ermöglicht werden. Sie zählen zu den Hauptwerken der süddeutschen Bildnerkunst zwischen 1400 und 1450. Die fünf Tonfiguren stellen die thronende Muttergottes mit Kind auf dem Schoß, die drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar und einen Stifter dar.
Das Aussehen der Figuren war wenig befriedigend. Nicht nur die Aufstellung am Portal hatte den Bildwerken stark zugesetzt. Die zahlreich erfolgten Abgüsse von den Originalfiguren sowie die länger zurückliegenden Restaurierungen, Freilegungen und neuen Farbfassungen hatten den Zustand noch verschlechtert und Schäden an der Polychromie verursacht.
Die ursprüngliche Farbfassung war kaum noch erhalten. Fehlende Hände, Attribute und der Kopf des Christuskindes waren in Holz ergänzt worden. 1980 wurde die Anbetungsgruppe vom Nordportal des Domes abmontiert und in das Diözesanmuseum gebracht. Nun konnten die Tonfiguren im Rahmen eines umfangreichen Restaurierungsprojektes auf ihre Herstellungstechniken und ihre ursprüngliche Polychromie untersucht werden. Risse an den Figuren wurden gekittet und die Oberflächen retuschiert.
Die gewonnenen Erkenntnisse zur Kunsttechnik und Polychromie fließen in den Bestandskatalog des Diözesanmuseums ein und dienen auch dazu geeignete Maßnahmen für die Erhaltung der Werke im Museum zu entwickeln.