Kriegsbeute aus dem Dreißigjährigen Krieg wieder zurück in Würzburg

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ließ Fürstbischof Julius Echter von Würzburg in einer Brüsseler Manufaktur einen dreiteiligen Tapisserienzyklus mit Szenen aus dem Leben König Davids fertigen. Die Wandbehänge könnten die kostbarsten – sicher die teuersten – Kunstwerke sein, die sich zur Echterzeit in Würzburg befanden. Nach der Besetzung Würzburgs im Dreißigjährigen Krieg gelangten die Tapisserien nach Schweden, und eine von ihnen ist heute im Besitz einer Familie des skandinavischen Uradels auf Schloss Ericsberg bei Stockholm.

 

Der 5,15 x 4,10 Meter messende Wandteppich kehrt im Sommer 2017 kurzzeitig nach Würzburg zurück, als besonders wichtiges Exponat der ebenfalls von der Ernst von Siemens Kunststiftung geförderten Ausstellung „Julius Echter – Patron der Künste“ und als besonders prächtiges Beispiel von Echters Kunstpolitik.

Die Tapisserie aus empfindlicher eingefärbter Seide zeigt, wie David von König Saul die Waffen für den Kampf gegen Goliath entgegennimmt. Durch das langjährige, nicht museale Aufhängen kam es zu Deformierungen, aufgelösten Oberflächen und vereinzelt komplett zerstörten Fadenpartien.

 

Auch Fraßspuren von Insekten hatten die Tapisserie gezeichnet. Erst nach einer gründlichen, vorsichtigen und nachhaltigen Konservierung war der Wandbehang transportabel und neben dem ebenfalls restaurierten Dynastieteppich der Familie Echter ein wunderbares Highlight der Ausstellung.

Beteiligte Institutionen