- Donatello, Madonna und Kind mit vier Cherubim, um 1440/45, Keramik, ursprünglich gefasst, Zustand vor 1945 © Staatliche Museen zu Berlin, Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst
- Restaurator Gerhard Kunze bei der Freilegung am Madonnen-Relief von Donatello © Skulturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Paul Hofmann
- Donatello, Madonna und Kind mit vier Cherubim, um 1440/45, Keramik, ursprünglich gefasst, Zustand 2017 © Staatliche Museen zu Berlin, Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst / G. Kunze
- Tullio Lombardo, Schildträger, 1493/99 Carrara Marmor, Zustand vor 1945 © Staatliche Museen zu Berlin, Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst
- Fragmente eines Schildträgers von Tulio Lombardo, 2018, Foto: Celia Solf
- Dipl.-Restaurator Daniel Sandles bei der Freilegung eines Schildträgers von Tulio Lambardo © Skulturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Paul Hofmann
- Fragmente der Divizia (Nachfolge Della Robbia Werkstatt), 2018, Foto: Celia Solf
- Dipl-Restauratorin Katrin Haug bei der Ausführung von Ergänzungen an der Divizia (Nachfolge Della Robbia Werkstatt), 2018 © Skulturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Paul Hofmann
Einst waren sie Highlights der Sammlung – seit dem Zweiten Weltkrieg blieben sie aber meist im Depot und gerieten in Vergessenheit. Es geht um Kunstwerke, die während des Zweiten Weltkrieges in die Sicherheitsdepots der Berliner Museen im Feuerleitturm des Flakbunkers Friedrichshain gebracht worden waren. Dort brach 1945 ein drei Tage andauerndes Feuer aus, dass nur wenige Werke überstanden, oft mit verheerenden Schäden.
Nach dem Bunkerbrand wurden viele dieser Objekte in die ehemalige Sowjetunion verlagert, darunter wertvolle Renaissance Plastiken und Reliefs aus der Bode-Sammlung. Um 1958 kehrte ein Großteil der kriegsbeschädigten Stücke wieder zurück in die DDR und wurde seitdem im Depot des Bode- Museums gelagert. Zahlreiche Objekte erhielten nur Notsicherung und sind bis heute, Jahrzehnte nach Kriegsende, immer noch nicht ausstellungsfähig.
Die Ernst von Siemens Kunststiftung gab im Frühjahr 2018 ihre Unterstützung im Rahmen der Initiative KUNST AUF LAGER bekannt, welche die Restaurierung dieser wertvollen Stücke sowie mehrere Forschungsprojekte, die geeignete Restaurierungsverfahren erarbeiten, ermöglicht. Dadurch können 59 Kunstwerke der Skulpturensammlung und des Museums für Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen restauriert werden. Zu den Skulpturen und Reliefs zählen Meisterwerke wie Donatellos „Madonna mit vier Cherubim“ aus ursprünglich gefasster Terrakotta sowie Tullio Lomardos „Schildträger“, die das Grabmal des Dogen Andrea Vendramin in der venezianischen Kirche Santa Maria dei Servi schmückten.
Das umfassende Restaurierungsprojekt für die Bestände des Bode-Museums beinhaltet neben den Restaurierungs- und Ergänzungsmaßnahmen auch den fachlichen Austausch zwischen Wissenschaftlern und Restauratoren in Berlin und im Moskauer Puschkin-Museum, die bei den dort verbliebenen Werken aus dem Bestand der Skulpturensammlung mit ähnlichen Schadensbildern konfrontiert sind.