Der jahrzehntelange Einfluss der Witterung hat seine deutlichen Spuren hinterlassen an dem qualitätvollen Relief, das sich seit dem 19. Jahrhundert an der Außenwand der Kreuzgangskapelle des Merseburger Doms befindet. Das ehemalige Altarretabel zeigt den Heiligen Georg zu Pferd, der auf den Drachen zureitet und ihm die Lanze in den feuerspeienden Schlund stößt. 1367 hat es Bischof Friedrich II. von Hoym für den von Dompropst Heinrich von Oebisfelde gestifteten Georgsaltar in Auftrag gegeben und dabei auch den Dompropst selbst darstellen lassen. Der Bischof war einer der wichtigsten Parteigänger Kaiser Karl IV. und hat dessen Hofkunst in den sächsisch-thüringischen Raum vermittelt.
Seine Prunkmitra wird heute in der Dresdner Rüstkammer gezeigt, seine vorzügliche Grabplatte befindet sich im Merseburger Dom und dort sollte auch das Retabel des Georgsaltars wieder zu sehen sein. Die Ernst von Siemens Kunststiftung finanzierte deshalb eine Festigung und Konservierung des angegriffenen Retabels.