Spitzenstücke von Jean-Pierre Latz wieder im Licht der Öffentlichkeit

Das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden besitzt die weltweit größte Sammlung an Möbeln von Jean-Pierre Latz (1691-1754), einem der wichtigsten Pariser Ébénisten des Stils Louis XV. Seine Möbel, die sich durch hochwertige Einlegearbeiten (Marketerien) auszeichnen, zählen zu den Spitzenstücken der Pariser Kunsttischlerei des 18. Jahrhunderts. Einige Objekte finden sich heute in renommierten Sammlungen, wie dem Getty Museum (Los Angeles), dem Chicago Art Institute, dem Cleveland Museum of Art, der Wallace Collection (London) sowie im Bestand der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten.

 

Die Dresdner Sammlung umfasst 30 Einzelobjekte – vor allem Uhren und dazugehörige Sockel in aufwendiger Boulle-Marketerie, einer Einlegearbeit aus Schildpatt und Messing sowie zusätzlichen wertvollen Materialien wie Perlmutt, Horn, Ebenholz oder Zinn. Die Stücke lassen sich allesamt der Ausstattung der kurfürstlich-sächsischen Schlösser und Palais‘ zuordnen und sind dort seit Mitte des 18. Jahrhunderts durch Inventare dokumentiert.

Unter den Dresdner Latz-Objekten finden sich einige der bedeutendsten Modelle der Ébénisterie des Stils Louis XV. Trotz seiner herausragenden Bedeutung ist das Konvolut aufgrund von Kriegsschäden seit mehr als 75 Jahren unzugänglich und daher nur wenigen Experten bekannt. Mit dem Restaurierungsprojekt „Jean-Pierre Latz. Fait à Paris“ konnte sich dies nun endlich ändern: Durch die Restaurierung nach modernsten Standards und das anschließende Ausstellungsprojekt sowie durch die umfassende wissenschaftliche Erforschung kann der Dresdner Bestand an Latz- Möbeln in das Licht der Öffentlichkeit geholt und angemessen gewürdigt werden. Die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Rudolf-August Oetker-Stiftung fördern die Restaurierungsarbeiten. Die VolkswagenStiftung unterstützt ein begleitendes Forschungsprojekt.

 

Als Ergebnis des Restaurierungsprojektes werden die Stücke erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder ausgestellt und dauerhaft zugänglich gemacht.

Beteiligte Institutionen