Aus der Familie Blankenfelde, einer Berliner Patrizier- und Ratsfamilie, gingen insgesamt sieben Berliner Bürgermeister hervor. In der Marienkirche Berlin befindet sich eine Votivtafel dieser einflussreichen Familie. Votivtafeln dienten als öffentlicher Dank für ein als gnadenhaft empfundenes Geschehen.
Die Votivtafel der Familie Blankenfelde wird auf 1490 datiert und zeigt die Beweinung des vom Kreuz herabgenommenen Christus. Maria hält den bleichen Leib Christi, seine Seitenwunde blutet, im Kreuz hinter ihnen stecken noch die Nägel. Begleitet wird Maria von den Heiligen Johannes und Maria Magdalena. Auch der Rahmen der Votivtafel ist bemalt: Hier erscheinen die Heilige Elisabeth, die Heilige Barbara, der Heilige Franziskus und ein Apostel.
Weitere Darstellungen im Bild und auf dem Rahmen lassen den Betrachter schaudern: Leidenswerkzeuge wie Essigschwamm und Zangen werden exponiert abgebildet. Als kleine Figuren seitlich des Körpers Christi knien die Stifter des Bildes, vor ihnen das Blankenfeldische Wappen.
Die Votivtafel befand sich in einem schlechten Zustand: Malschichten waren gelockert und bildeten hochstehende Schollen, der Firnis und ältere Retuschen waren verdunkelt. Durch die Unterstützung des Freundeskreises der Kulturstiftung der Länder konnte die Votivtafel nun restauriert werden.