Digitalisierung und Katalogisierung
Im Zentralasiatischen Archiv des Instituts für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn ist der mongolische und tibetische Museumsbestand (insgesamt etwa 22.000 Artefakte) fast aller relevanten europäischen Museen und verschiedener Privatsammlungen auf ca. 55.000 Karteikarten inklusive Fotos, Archivmaterialien und Materialproben gesammelt. Hinzu kommen 15.000 Diapositive, 4.000 Expeditionsaufnahmen und etwa 2.000 historische Fotos. Mit Unterstützung der Gerda Henkel Stiftung wird diese umfangreichste Museumsdokumentation über Objekte, Trachten und Kunst der mongolischen und tibetischen Kultur auf der Welt digitalisiert, katalogisiert und wissenschaftlich bearbeitet. Projektleiter ist Hans Roth von der Universität Bonn.
Insbesondere Museen und ausländische Institutionen wie die Akademie der Wissenschaften der Mongolei sind an der Aufarbeitung und Zugänglichkeit des Materials sehr interessiert.
Der Bonner Bestand wird daher ins Internet gestellt und dort in Form einer interdisziplinären, kommunikativen Datenbank allgemein zugänglich gemacht werden. Diese soll Forschern weltweit die Möglichkeit bieten, sich aktiv mit Beiträgen und Kommentaren zu den Objekten zu beteiligen (z. B. Benennungen oder Beschreibungen von Herstellungs-
verfahren) und den Korpus so zu erweitern.
Die in Bonn dokumentieren Objekte waren in den Museen in Ausstellungen zu sehen, lagern inzwischen aber fast ausschließlich in Depots und sind dort teilweise schwer auffindbar. Durch die Verzahnung der Bestände von 90 europäischen Museen im Internet wird es erstmals möglich werden, einzelne Objektgruppen im Zusammenhang zu sehen, sie systematisch zu erforschen und für künftige Ausstellungen zu nutzen.