Die Dekoration deutscher Rüstungen der Renaissance

Die Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien besitzt die weltweit bedeutendste Sammlung historischer Waffen und Rüstungen. Ein zentraler Bestand ist die Heldenrüstkammer Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1529–1595) auf Schloss Ambras bei Innsbruck. Viele der aufwendig gestalteten Rüstungen und Waffen wurden für Krönungen, Reichstage und andere herausragende Anlässe gefertigt.

 

In den Jahren 2010 bis 2013 führte eine Forschergruppe von Dr. Christian Beaufort-Spontin ein wissenschaftliches Projekt durch, in dessen Mittelpunkt die geätzten Verzierungen deutscher und italienischer Plattnerarbeiten der Renaissance standen. Die Forschergruppe widmete sich in einem ersten größeren Projektabschnitt den geätzten Dekorationen deutscher Plattnerarbeiten.

 

Eine herausragende Wiederentdeckung war in diesem Rahmen der Rundschild König Maximilians I. (Innsbruck, um 1505), dessen Restaurierung einen unvergleichlichen spätmittelalterlichen Bildschmuck zutage förderte.

Weitere wesentliche Erkenntnisse erbrachte das Forschungsprojekt in Bezug auf den wohl bedeutendsten Waffendekorateur der deutschen Renaissance, den Augsburger Druckgraphiker Daniel Hopfer (1471-1536). Hopfer gilt als der Pionier des druckgraphischen Verfahrens der Radierung; in Zusammenhang mit den Plattnern der Familie Helmschmid in Augsburg schuf er einige der größten Meisterwerke der deutschen Plattnerkunst.

 

Die Gerda Henkel Stiftung hat für das Vorhaben Mittel für ein Forschungsstipendium für die Dauer von zweieinhalb Jahren für Dr. Stefan Krause (seit 2013 Kurator der Hofjagd- und Rüstkammer) sowie Reise- und Sachmittel zur Verfügung gestellt.

Beteiligte Institutionen