Der Grafiker John Heartfield (1981-1968) gilt als Begründer der politischen Fotomontage. Sein gesamter bildkünstlerischer Nachlass, rund 6.200 Objekte, wird in der Kunstsammlung des Archivs der Akademie der Künste, Berlin verwahrt.
Die Fotomontagen, darunter zahlreiche berühmte Motive, die Heartfield als „Waffen“ im Kampf gegen den Faschismus einsetzte, sind sehr fragil und empfindlich. Die HERMANN REEMTSMA STIFTUNG finanzierte Honorare für Restauratoren und die Anschaffung von Verpackungsmaterialien und ermöglichte so neben notwendigen Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen auch die Implementierung einer konservatorisch optimalen Lagerung. Zudem wurde ein bedeutender Bibliotheksbestand mit von Heartfield gestalteten Buchumschlägen fachgerecht umgelagert. Der Bestand ging 2018 wird in Gänze online und soll zwei Jahre später auch im Rahmen einer Ausstellung in der Akademie der Künste am Pariser Platz präsentiert werden.
Die Ernst von Siemens Kunststiftung förderte die Erschließung und Digitalisierung des bildkünstlerischen Nachlasses. Das auf zwei Jahre angelegte Forschungs- und Erschließungs-Projekt konnte Heartfields Werk besser zugänglich machen und eine nachhaltige Schonung der wertvollen Originale gewährleisten. 2018 wurde der Bestand in Form eines kommentierten Online-Katalogs und einer virtuellen Ausstellung, die das Netzwerk von John Heartfield im Spiegel der Archivbestände präsentiert, erstmals in seiner Gesamtheit publiziert. Sämtliche Werke gelangten so vom Depot in den Diskurs und Heartfields Oeuvre kann international in seiner ganzen Vielfalt wahrgenommen werden.