- Matthias Grünewald: Die Kreuztragung Christi, um 1525, Zustand vor 1994
- Detailansichten der Himmelspartie: Röntgenbild mit dunkel erscheinenden Malschichtverlusten.
- Detailansichten der Himmelspartie: Die rechte Hälfte des Himmels ist freigelegt, die Fehlstellen der Malerei sind als weiße Kittungen sichtbar.
- Detailansichten der Himmelspartie: Digitale Retuschen geben einen Eindruck vom zukünftigen Aussehen dieser Partie
- Arbeitssituation
- Matthias Grünewald, Die Kreuztragung Christi, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, teilweise freigelegt, April 2014
Über 20 Jahre lang würde die Restauratorin der Kunsthalle in Karlsruhe benötigen, um die leuchtende Farbigkeit von Matthias Grünewalds Kreuztragung des Tauberbischofsheimer Altars wieder sichtbar zu machen: Übermalungen und Retuschen aus früherer Zeit überziehen nahezu zur Hälfte die berühmte Altartafel, ein verschmutzter Wachsüberzug verstellt zudem den Blick auf das herausragende Spätwerk des mittelalterlichen Meisters. Für die sorgsame Freilegung der originalen Malschicht arbeitet die Restauratorin unter einem Mikroskop – erst unter 40facher Vergrößerung wird die Bildoberfläche in ihren Zerklüftungen und mit den Schichten, die sich auf ihr auftürmen, präzise sichtbar. Bei der komplexen Wiedergewinnung der originalen Kreuztragung kann nun mit der Unterstützung der Kulturstiftung der Länder ein weiterer Restaurator die minutiöse Feinarbeit flankieren.
Einen Eindruck in die Restaurierungsarbeit können Sie auch in bewegten Bildern finden:
„Grünewalds Kreuztragung Christi – Die Restaurierung eines Hauptwerkes deutscher Kunst“, ein Videobeitrag der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe