Restaurierung des Brautkleides der einzigen Tochter des letzten deutschen Kaisers zu Ausstellungszwecken

Das maßangefertigte Brautkleid gehörte einst Victoria Luise, Prinzessin von Preußen, Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg, Prinzessin von Hannover, Großbritannien und Irland (1892-1980). Sie heiratete im Jahr 1913 Prinz Ernst August III. von Hannover, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg. Heute befindet sich das Kleid im Besitz des Braunschweigischen Landesmuseums.

 

Das aufwändige Brautkleid besteht aus Seidengewebe, Metallfäden, Seidensamt, Metallstickereien, Seidentüll, Baumwollspitze, Beinstäben, Metallhaken und -ösen sowie Metalldruckknöpfen. Der Zustand des Brautkleides war kritisch, da Bestandteile wie Tüllärmel und Futterkleid sehr fragil waren. Flottierende Fäden, große Löcher und Einrisse, sich lösende und splitternde Enden der Korsettstäbe führten dazu, dass sich das Kleid langsam auflöste.

Die Richard Borek Stiftung Braunschweig förderte die Restaurierungsmaßnahmen im Jahr 2017: Nach einer Oberflächenreinigung von Staub- und Schmutzablagerungen sowie möglichen Rückständen von Schadstoffen wurden schwarze Korrosionsprodukte auf der Metallstickerei mit organischen Lösungsmitteln entfernt. Anschließend erfolgte die Sicherung von Fehlstellen, loser Bestandteile wie Stickereien und Verschlussmittel und geschwächten Gewebepartien. Nachdem eine weibliche Figurine aus archivsicheren Materialien maßangefertigt wurde, kann ein separater rutschhemmender Rock das deformierte Kleid sowie den fragilen Seidenunterrock ab der Taille unterstützen.

 

Das Kleid ist bis September 2018 im Schlossmuseum Braunschweig ausgestellt. Es wird anlässlich des 125. Geburtstages in der Sonderausstellung „Victoria Luise – ein Leben, zwei Welten“ als Exponat des Braunschweiger Landesmuseums der Stiftung Residenzschloss Braunschweig ausgeliehen.

Beteiligte Institutionen