Spielräume. Szenenbilder und -bildner in der Filmstadt Babelsberg

Im Gegensatz zu einem lange Zeit herrschenden Desinteresse macht sich in den letzten Jahren eine zunehmende Beachtung der mittlerweile historischen ostdeutschen Filmproduktion bemerkbar. Ein bedeutender Schatz dieser Produktion liegt im Filmmuseum Potsdam. Dieser konnte im Rahmen des Forschungsprojektes „Spielräume. Szenenbilder und -bildner in der Filmstadt Babelsberg“ am Institut für Kunst- und Bildgeschichte (HU Berlin) in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam geborgen und erforscht werden.

Ziel dabei war es, die Filmszenografie der DEFA und ihres UFA-Vorläufers dazu zu nutzen, einen exemplarischen Vorstoß zur Klärung der Konstruktion vordigitaler narrativer Bildsequenzen im Film zu leisten und diese Ergebnisse in die museale Vermittlung von Filmgeschichte einzubetten.

Die Untersuchung war historisch und strukturell angelegt. Sie begriff die Szenografie als wesentlichen Akteur im Bildgeschehen des Films und widmete sich mit bildwissenschaftlichem Instrumentarium und Erkenntnisinteresse dem komplexen Wechselspiel

zwischen den Bildwelten grafisch-autonomer Entwürfe, produktionstechnisch eingebundener Zeichnungen und Modelle und den vom bewegten Blick der Kamera erfassten Bildräumen, wie sie im Film umgesetzt wurden. Dabeikonnte  das Projekt zu einer Neubestimmung des Verhältnisses von Kunst- und Filmgeschichte beitragen.

 

Ergebnisse des Forschungsprojektes wurden teilweise in einer Sonderausstellung „Alles nur Kulisse?! Filmräume aus der Traumfabrik Babelsberg“ im Filmmuseum Potsdam der Öffentlichkeit präsentiert. Die Sonderschau widmete sich dem Entstehungsprozess des Szenenbildes von ersten Skizzen, farbigen Entwürfen, Modellen und dem drehfertigen Set bis zum vollendeten Film am legendären Standort Babelsberg.

Beteiligte Institutionen