Die Bibliothek der Jüdischen Gemeinde in Hamburg

Die Bibliothek der Jüdischen Gemeinde Hamburg wurde 1909 unter dem Namen „Jüdische Bibliothek und Lesehalle“ eröffnet. Der Bestand umfasste 1930 ca. 17.000 Bände. 1939 wurde die Bibliothek von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und zunächst nach Berlin, dann in Ausweichlager bei Dresden gebracht. Ein Teil der Sammlung wurde zerstört oder geplündert, erst 1957 gelangten 130 Bücherkisten wieder zurück nach Hamburg. Seit 2012 sind die Bände in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg untergebracht.

 

Die Sammlung umfasst heute ca. 13.000 Bücher. Es befinden sich darunter 3.000 besonders wertvolle hebräische Bände aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Dr. Karl Erich Grözinger, Professor am Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft der Universität Potsdam, hat die Sammlung begutachtet und als einen „historisch-literarischen Schatz“ bezeichnet, eine „Bibliothek mit Judaica, wie sie in Deutschland selten zu finden ist“.

 

Aufgrund der unsachgemäßen Lagerung und Transporte sind die Bücher unterschiedlich stark beschädigt. Die Sammlung wird seit Herbst 2013 restauriert und erschlossen. Die Bücher sollen nach ihrer Wiederherstellung im weltweit verfügbaren elektronischen Verbundkatalog von einer Hebräisch-kundigen Bibliothekarskraft verzeichnet werden. Die HERMANN REEMTSMA STIFTUNG und die Hamburger Senatskanzlei finanzieren das Projekt im ersten Jahr 2014/2015, die ZEIT-Stiftung stellt Mittel für das zweite Jahr 2015/2016 zur Verfügung.

Beteiligte Institutionen