Afrika als Gegenstand kolonialer Fotografie
Im Zuge der kolonialen Aneignung des afrikanischen Kontinents durch Europa in den 1880er Jahren nutzten Händler, Missionare, Wissenschaftler und professionelle Fotografen das fotografische Medium, um Afrika für sich und Europa zu „entdecken“ und zu dokumentieren. Die Aufnahmen schufen vermeintlich objektive Bilder der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und religiösen Verhältnisse vor Ort. Fotografien unterstützten, ja legitimierten die koloniale Herrschaft.
Hamburg, in der Vergangenheit die Kolonialmetropole Deutschlands, kommt hier eine besondere Rolle zu. Das MARKK (ehemals Museum für Völkerkunde) in Hamburg besitzt mehr als 35.000 Fotografien aus den ehemaligen Kolonien. Bis 2017 sollten diese bislang weitgehend unbekannte Sammlung erschlossen und wissenschaftlich untersucht sowie die wichtigsten Fotodokumente digital veröffentlicht werden. Diese Forschung macht bedeutende historische Quellen sowohl für die Wissenschaft als auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich.
Die Forschungsstelle „Hamburgs (post-) koloniales Erbe“ des Historischen Seminars der Universität Hamburg unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Zimmerer nutzt dazu auch die Vernetzung mit Wissenschaftlern aus Afrika. Aufarbeitung und Koordination, Vernetzung und Begleitforschung des Kooperationsprojektes wurden durch die Förderung der ZEIT-Stiftung sowie der Gerda Henkel Stiftung ermöglicht.